Gesundheitswelt
Die Weisheit der Natur
Von alters her war das Wissen um die Pflanzen eine Domäne der weisen Frauen, denn die Mütter der Sippen und Stämme galten als Hüterinnen des Lebens. Die mündlichen Überlieferungen und die Erfahrungen um die Heilkräfte und den Ernährungswert der Pflanzen waren für die Gemeinschaft lebenswichtig. Hinzu kamen die natürlichen Fähigkeiten der weisen Frauen zu den Themen Schwangerschaft, Geburt und der damit verbundenen Arbeit als Hebammen.
Dieses Wissen kam jedoch nicht aus Büchern, sondern wurde in jahrhundertelanger Tradition als lebendiger Bestandteil des Alltags weitergegeben. Früher lebten die Menschen mit den Pflanzen und Tieren in sehr enger Beziehung.
Seit den ältesten Tagen der Menschheit wurden Pflanzen nicht nur als Nahrung verwendet, sondern auch um Krankheiten zu behandeln, Schmerzen zu lindern oder Wunden zu heilen. Ohne chemische und pharmakologische Kenntnisse zu besitzen, verließen sich unsere Urahnen einzig auf ihren gut entwickelten, natürlichen Spürsinn. Die „Apotheke in Wald und Flur“ war über Jahrtausende die einzige, über die Kranke und Leidende verfügten. Heilpflanzen waren „heilige Pflanzen“, die man verehrte und durch Rituale würdigte.